Holzmarkt: Keine besseren Preise in Sicht
Das Jahr 2020 wird für die Waldbesitzer neuerlich ein schwieriges Jahr werden
Der europäische Holzmarkt war 2019 von
Schadholz geprägt wie selten zuvor: Deutschland
meldet 70 Mio. Festmeter (fm) Schadholz
(eine Verdoppelung zu 2018). Österreich schätzt
10 Mio. fm, was das Vorjahresergebnis noch einmal
übertrifft. Auch Tschechien verlautbart mehr
Käferholz als letztes Jahr und in Italien liegt noch
immer jede Menge Windwurfholz vom Jahrhundertsturm
Vaia aus dem Spätherbst 2018.
Nach dem eher chaotischem Jahr 2018 änderten
sich die Holzströme dramatisch: China etwa importierte
bis Ende Oktober aus Deutschland und
Tschechien mehr als 3 Mio. fm, womit die Vorjahresmenge
um das 20-Fache gesteigert wurde.
Die heimische Sägeindustrie importierte annähernd
gleich viel wie 2018, allerdings konnte
die Forstwirtschaft auch die Exporte steigern. Als
Folge dieses massiven Überangebots sanken die
Rundholzpreise um mehr als 10 % und seit 2016
steht ein sattes Minus von etwa 25 % vor den Fichtenpreisen.
Des einen Freud, des anderen Leid: Während die Forstwirtschaft in den Käfergebieten mit Schlägerungen kaum mehr Deckungsbeiträge erzielen kann, ist die österreichische Sägeindustrie aufgrund der niedrigen Rundholzpreise auf allen Weltmärkten konkurrenzfähig: Selbst in das Tiefpreisland USA kann geliefert werden und 2019 werden die Einschnittzahlen noch einmal um 5 – 10 % über 2018 liegen. Der Erfolg der Sägeindustrie ist aber nicht nur dem niedrigen Rundholzpreis geschuldet, auch die Entwicklung des Brettsperrholzes ist eine Erfolgsstory: Verfärbtes Schadholz passt ideal in die Mittellagen.
Waren die Preisrückgänge für Faserholz 2018 noch moderat, so gingen die Preise 2019 – je nach Abnehmer – teils radikal, manche Marktteilnehmer sprechen auch von „unmoralisch“, nach unten. In anderen Ländern Europas ist die Lage noch schlimmer: Die Preise sind so tief, dass nur mehr die Erntekosten bezahlt werden können, das Holz und der Transport zum Werk sind gratis. Sehr viel Käferholz musste lange gelagert werden und wurde mit der Zeit zum Faserholz, was auch zu diesem Massenanfall von Industrieholz führte. Billiges Nadelholz ersetzte in den Plattenwerken mit der Zeit das Laubholz, wobei auch dieses mengen- und preismäßig unter Druck geriet. Viele Waldbesitzer fragen sich, warum die Holzindustrie Rekordgewinne einfährt und im Gegensatz dazu der Ertrag einer Borkenkäfer-Zwangsschlägerung nicht einmal mehr die Finanzierung einer Neuaufforstung zulässt?
Die Preise für das Rundholz folgen immer dem Marktgesetz von Angebot und Nachfrage. Wenn Käferholz aus den Nachbarländern billiger ist als das vor der Haustüre, wird es immer Sägewerke geben, die dieses importieren. Ende 2019 stiegen die Rundholzpreise zwar wieder kurzfristig, weil nicht genügend Holz am heimischen Markt war. Experten sehen diesen kurzen Lichtblick aber trügerisch: Wenn der österreichischen Industrie nicht genügend Rohstoff zur Verfügung steht, wird man importieren, denn an günstigem Rohstoff mangelt es in den Nachbarländern wohl nicht. Diese Importe dann wieder abzustellen, wenn heimisches Käferholz kommt, wird schwierig werden. Daher wird 2020 für die Waldbesitzer neuerlich ein schwieriges Jahr werden. Durch die nachlassende Konjunktur, viel Schadholz und Importdruck ist für die Holzpreise keine Verbesserung in Sicht.
Des einen Freud, des anderen Leid: Während die Forstwirtschaft in den Käfergebieten mit Schlägerungen kaum mehr Deckungsbeiträge erzielen kann, ist die österreichische Sägeindustrie aufgrund der niedrigen Rundholzpreise auf allen Weltmärkten konkurrenzfähig: Selbst in das Tiefpreisland USA kann geliefert werden und 2019 werden die Einschnittzahlen noch einmal um 5 – 10 % über 2018 liegen. Der Erfolg der Sägeindustrie ist aber nicht nur dem niedrigen Rundholzpreis geschuldet, auch die Entwicklung des Brettsperrholzes ist eine Erfolgsstory: Verfärbtes Schadholz passt ideal in die Mittellagen.
Waren die Preisrückgänge für Faserholz 2018 noch moderat, so gingen die Preise 2019 – je nach Abnehmer – teils radikal, manche Marktteilnehmer sprechen auch von „unmoralisch“, nach unten. In anderen Ländern Europas ist die Lage noch schlimmer: Die Preise sind so tief, dass nur mehr die Erntekosten bezahlt werden können, das Holz und der Transport zum Werk sind gratis. Sehr viel Käferholz musste lange gelagert werden und wurde mit der Zeit zum Faserholz, was auch zu diesem Massenanfall von Industrieholz führte. Billiges Nadelholz ersetzte in den Plattenwerken mit der Zeit das Laubholz, wobei auch dieses mengen- und preismäßig unter Druck geriet. Viele Waldbesitzer fragen sich, warum die Holzindustrie Rekordgewinne einfährt und im Gegensatz dazu der Ertrag einer Borkenkäfer-Zwangsschlägerung nicht einmal mehr die Finanzierung einer Neuaufforstung zulässt?
Die Preise für das Rundholz folgen immer dem Marktgesetz von Angebot und Nachfrage. Wenn Käferholz aus den Nachbarländern billiger ist als das vor der Haustüre, wird es immer Sägewerke geben, die dieses importieren. Ende 2019 stiegen die Rundholzpreise zwar wieder kurzfristig, weil nicht genügend Holz am heimischen Markt war. Experten sehen diesen kurzen Lichtblick aber trügerisch: Wenn der österreichischen Industrie nicht genügend Rohstoff zur Verfügung steht, wird man importieren, denn an günstigem Rohstoff mangelt es in den Nachbarländern wohl nicht. Diese Importe dann wieder abzustellen, wenn heimisches Käferholz kommt, wird schwierig werden. Daher wird 2020 für die Waldbesitzer neuerlich ein schwieriges Jahr werden. Durch die nachlassende Konjunktur, viel Schadholz und Importdruck ist für die Holzpreise keine Verbesserung in Sicht.